„Tindern“ ist mittlerweile in aller Munde. Es ist vor allem ein Spiel der Jugend, das dem Suchen nach geeigneten Flirt- oder Sexpartnern dient. Dabei ist das Kennenlernspiel relativ einfach. Du siehst ein Foto und wischt nach links, wenn du es zu langweilig findest, oder nach rechts, falls du die Person attraktiv findest. In einer schnelllebigen und oberflächlichen Zeit, die von einer Spaßgeneration beherrscht wird, also das ideale Modell zum schnellen Daten.
Bei Tinder geht es nicht um die große Liebe, sondern um schnelle Flirts. Der Anbieter versucht sich vor allem an die 18 – 35 Jährigen zu richten, sodass ältere User kaum Erfolg haben werden. Seitdem 2014 auch der europäische Markt erobert wurde, zählt das Unternehmen in Deutschland 2 Millionen Mitglieder. Besonderheit von Tinder ist, dass es keine Online-Webseite gibt, sondern nur die Dating-App. Die Mitgliederzahl ist demnach trotz nur mobiler Nutzungsmöglichkeit recht erstaunlich. Dabei kann man mit 55 % einen leichten Männerüberschuss feststellen.
Bei der Anmeldung solltest du dir im Klaren sein, dass die meisten User keine feste Beziehung suchen, sondern eher ihre Zeit vertreiben und Spaß haben wollen. Es geht also um lockere Dates, die auch mit sexuellen Handlungen enden können. Für langfristige Beziehungen ist die Flirt-App nicht geeignet.
Das Design der Dating-App ist sehr schlicht gehalten. Das Foto wird recht groß angezeigt und darunter, kann man durch Tippen auf das Kreuz oder das Herz eine Bewertung abgeben. Falls dir das zu lange dauert, ist durch einen Wisch nach links oder rechts auch alles weg. Sobald zwei User sich gegenseitig ein „Ja“ gegeben haben, wird dir diese Verbindung als Match angezeigt und du kannst die Kommunikation über einen Live-Chat beginnen.
Insgesamt hat sich gezeigt, dass Tinder für schnelle Sextreffen relativ gut geeignet ist, wobei die Anzahl an Fakes und auch teilweise minderjährigen Nutzern (die nichts Bestimmtes auf der Seite suchen) relativ hoch ist. Außerdem zeigt sich schnell bei Treffen, dass man mit dem Flirtpartner nicht viel gemein hat, sodass andauernde Partnerschaften kaum durch die App geschlossen werden.
Gibt es eine App für mein Smartphone?
Trotz der Präsenz in den Medien und der allgemeinen Verbreitung gibt es Tinder nur für Android- und iOS-Handys. Nutzer von Microsoft Lumia oder einem Blackberry haben bisher keine Chance zum „Tindern“
Die App läuft zuverlässig ab dem iPhone 4 S, dem iPad der 3. Generation oder dem iPod Touch der 5. Generation. Natürlich kann auch auf allen neueren iPhones die Anwendungssoftware installiert werden. Auf dem iPhone 6 lief die Flirt-App in unserem Test sehr stabil und machte keine Probleme. Selbst in der Haupt-Tinder-Zeit am Freitagabend und Sonnabend ließ sie sich schnell bedienen und reagierte sofort. Abstürze haben wir nicht beobachtet.
Bei der Nutzung auf Android-Geräten benötigst du die Version 4.0.3. Der Verwendung mit einem Samsung Galaxy S3 oder einem LG Optimus 4X HD steht nichts im Wege. Die Installation auf einem neueren Samsung Galaxy S6, dem Motorola Moto G3 oder dem Huawei P8 ist natürlich ebenfalls möglich. Auch die Android-App verrichtet zuverlässig ihren Dienst und hat trotz der 1,5 Milliarden „Wischer“ weltweit, von denen 21 Millionen zu Matches werden, keine Probleme.
Welche Möglichkeiten bietet die Dating-App?
Die Flirt-App ist komplett kostenlos nutzbar. Allerdings bietet die App auch nur eine geringe Anzahl an Funktionen. Es gibt eine Umkreissuche (160 km um deinen derzeitigen Standort), die Möglichkeit der Bewertung und den Chat über das Smartphone. Damit gibt es keine eigentliche Suche, sondern die gesamte Nutzung der App ähnelt einem großen Matchspiel oder Dateroulette. Die meisten User wollen auch nur schnell zwischendurch Menschen anschreiben und kennenlernen.
Mittlerweile entstehen jedoch auch bei diesem Portal Kosten. Nach 200 Wischern kommt bei der gratis Nutzung eine Sperrnachricht für 24 Stunden. Auch kannst du nur insgesamt 40 User für gut befinden. Damit möchte man dem Pushen von Matches entgegen wirken.
Mittlerweile gibt es auch für Tinder-Junkies kostenpflichtige Funktionen. Bei einem kostenpflichtigen Account sind alle Beschränkungen des Umgangs aufgehoben. Außerdem gibt es:
- eine Undo-Funktion – zum Rückgängigmachen des letzten Wisches und
- eine Reise-Option – zum Suchen von Tinderpartnern in anderen Regionen
- Werbefreiheit
Braucht man diese kostenpflichtigen Funktionen? Menschen, die die App oft nutzen, werden das uneingeschränkte Bewerten der Profile für lebensnotwendig halten. Außerdem können Jetsetter auch in anderen Regionen nach geeigneten Flirtpartnern suchen. Die Funktion zum Rückgängigmachen ist vor allem für Frauen zu empfehlen. Untersuchungen zeigen, dass sie bei der Wahl des Partners deutlich mehr Zeit investieren und auch länger über die Eignung nachdenken. Für dieses Flirtverhalten könnte die Funktion hilfreich sein.
Kosten und Preise
Alle Basisfunktionen sind derzeit bei dem Anbieter kostenlos. Dennoch gibt es auch in Deutschland Tinder-Plus-Mitgliedschaften, die im monatlichen Abonnement geschlossen werden. Die Kosten berechnen sich nach dem Alter der Nutzer. Der Funktionsumfang ist immer gleich. Folgende Preisliste lässt sich daher aufstellen:
- 18 – 33 Jährige: 2,99 Euro
- 34 – 40 Jährige: 4,99 Euro
- Nutzer über 40: 14,99 Euro
Der Anbieter wirbt zumindest mit einer einfachen Kündigung des Abos ohne Fristen zum Ende eines Monats. Dies lässt sich ganz einfach über die App gestalten. Hier das Vorgehen:
Apple-Gerät | Android-Smartphone |
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|
Falls du dein Profil löschen willst, weil du nur eine Basismitgliedschaft hattest, kannst du dies einfach über die Einstellungen der App bewerkstelligen. Wenn du auf das Zahnrad klickst, musst du nur auf „Konto löschen“ drücken. Danach wirst du automatisch ausgeloggt und deine Daten werden entfernt.
Download und Anmeldung der Dating-App – Schritt für Schritt
Das Herunterladen der Dating-App sollte kein Problem darstellen, wenn du wie folgt vorgehst:
- Gehe auf die Hauptseite des Anbieters gotinder.com.
- Dort musst du auf den Schriftzug „download“ klicken.
- Dann öffnet sich ein Menü mit zwei verschiedenen Möglichkeiten:
- Wähle „Download on the App Store“ für Apple-Geräte.
- Drücke auf “Android App on Google Play” für Smartphones mit Android-Betriebsystem.
- Danach öffnen sich die verschiedenen Stores und du must nur „herunterladen“ oder „installieren“ antippen, damit das Setup die Konfiguration übernimmt.
Nach der Installation ist die Registrierung über die App problemlos möglich. Du brauchst nur einen Nutzernamen, ein Passwort und dein Facebook-Login. Es gibt keine andere Art der Anmeldung bei diesem mobilen Dating-Dienst. Ohne Facebook-Account also kein Tinder. Auch die Fotos werden von der sozialen Seite genommen, sodass du eigentlich keinerlei Daten bei dem Anbieter selbst eingeben musst.
Wie gut sind die Sicherheitsvorkehrungen?
Das Thema Datenschutz ist bei dem Anbieter sehr schwierig. Es gibt immerhin Datenschutzrichtlinien, die besagen, dass das Unternehmen alle Angaben abgreifen und an Dritte (z. B. Werbefirmen) weitergeben kann. Auch dem Abgleich mit Datenbanken über Straftäter stimmst du zu. Ob dieser wirklich praktiziert wird, ist eine andere Frage.
Das Problem ist, dass die App alle Daten von Facebook übernimmt, die sie bekommen kann und auch anzeigt. Daher ist die Privatsphäre nicht wirklich gesichert, zumal das Profilfoto von Facebook dem Bild der App entspricht. Daher gibt es auch das Problem des Tinder-Stalking. Es beschreibt das Vorgehen, der Nutzung der Bilderrückwärtssuche von Google, um alle Informationen (richtiger Name, Wohnort, usw.) über einen Nutzer zu erfahren. Um dies zu verhindern, gibt es dennoch ein paar Tricks:
- Nie dieselben Fotos auf verschiedenen sozialen Plattformen verwenden.
- Immer Nicknames nutzen und nie den vollen bürgerlichen Namen angeben.
- Nach der Tinder-Anmeldung alle Fotos auf Facebook in geschlossene Galerien verschieben, dann kann Google sie nicht mehr finden.
Die Erfahrungen zeigen, dass ungefähr 40 % der Nutzer relativ einfach gefunden werden können. Wenn dir deine Privatsphäre trotz Dating lieb ist, solltest du daher die Regeln beherzigen.
Bewertung und Urteil – welche Erfolgschancen gibt es?
Einen Flirt und auch ein sexuelles Abenteuer wird man hier relativ schnell finden. Doch auch hier sollte man wie bei den anderen kostenlosen alternativen Flirtseiten (z. B. LOVOO oder Badoo) auf Fakes gefasst sein. Außerdem solltest du dir sehr genau überlegen, ob du dich wirklich anmelden willst, da die Datenschutzbestimmungen und die Praktiken der Annahme von Informationen eher bedenklich sind.
Letztlich zeigt sich bei dem Portal schnell, dass man gut Menschen kennenlernen kann, aber meist merkt man beim ersten Treffen schon, dass die Vorstellungen voneinander sehr weit auseinandergehen. Als Spiel für zwischendurch und ein Abenteuer nicht schlecht, wenn du aber die Liebe deines Lebens finden willst, eher ungeeignet.